Mo. Apr 29th, 2024

Die Neuburger Fischerjugend hängte in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen 30 Fledermauskästen auf.

Neuburg – In einer gemeinsamen Aktion hängten acht Jungs der Neuburger Fischereijugend, ihre Jugendsprecher, ein Vertreter der Koordinationsstelle für Fledermausschutz in Südbayern und die Organisatorin vom Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen Fledermauskästen in den Wäldern rund um die Beutmühle auf. In der Gegend sind bereits verschiedene Arten wie das Große Mausohr, Bartfledermäuse, Langohrfledermäuse und Zwergfledermäuse nachgewiesen. Insgesamt kommen in unserem Kreis sogar 18 verschiedene Fledermausarten vor, dabei herrscht jedoch allgemeiner Quartiermangel. Jede Fledermausart hat ihre ganz eigenen Ansprüche an ihre Unterkunft. Beispielsweise mögen es die einen lieber kälter die anderen lieber wärmer.

Außerdem wechseln die Flugkünstler im Jahresverlauf ihre Quartiere, von Höhlen als Winterquartier zu Baumspalten als Sommerquartier. Auch das Mikroklima spielt eine große Rolle, denn bei heißen Temperaturen lässt es sich in einem Fledermauskasten aus Holzbeton, der nach Norden ausgerichtet ist, besser aushalten als in einem aus Holz, der nach Süden zeigt. Gleichzeitig ist ein großes Quartierangebot aus Hygienegründen wichtig, denn je öfter gewechselt wird, umso weniger werden die Tiere von Parasiten belagert.

Dem Problem des Quartiermangels begegnete die Aktion zumindest im Nahbereich der Beutmühle. Die 30 hängenden Kästen in verschiedensten Ausführungen und Ausrichtungen dienen nun als Zuhause und werden regelmäßig überwacht. Wer einzieht, ist die spannende Frage, denn über die vorkommenden Fledermausarten im Wald wissen ist nicht viel bekannt. Ein kleines Erfolgserlebnis hatten die Jungs der Neuburger Fischereijungend am Ende des Tages, denn auf dem Dachboden der Beutmühle fanden sie Spuren von einem Großen Mausohr.

Zuhause im eigenen Garten kann übrigens jeder tätig werden. Höhlen- und Spaltenreiche Bäume können erhalten werden, gerne auch ergänzt durch Fledermauskästen. Natürlich brauchen die Fledermäuse auch etwas zu fressen, so helfen Maßnahmen des Insektenschutzes, wie blütenreiche Wiesen. Totholzhaufen oder Steinriegel erhöhen dabei das Strukturangebot. Wie man sich denken kann, ist auch dauerhaft brennendes Licht im Garten nicht besonders einladend für Fledermäuse, sie ziehen die Dunkelheit vor. Mit Beachtung dieser Tipps wird garantiert jeder Garten zum Fledermausland. Weitere hilfreiche Informationen sind auf der Website des Bayerischen Landesamts für Umwelt unter Publikationen oder als Broschüren im Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen zu finden. – Sabine Gooss, Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen

 

Bildtext-1: Die Neuburger Fischerjugend beim Aufhängen von einem Fledermauskasten an einem Baum. Foto: Landkreis NeuburgSchrobenhausen
Bildtext-2: Die Gruppe nach erfolgreichem Abschluss der Aktion. Foto: Landkreis Neuburg-Schrobenhausen

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