Berlin: Der aus der SPD ausgeschlossene Autor Thilo Sarrazin kritisiert die Entscheidung einer Partei-Schiedskommission zu Altkanzler Gerhard Schröder.
Der „Bild“-Zeitung sagte Sarrazin, entweder sei die SPD vollständig moralfrei oder sie glaube, dass ein islamkritisches Buch schlimmer zu bewerten ist als die Unterstützung für einen brutalen Diktator wie Putin. Hier werde mit zweierlei Maß gemessen. Ein Parteiausschussverfahren gegen Schröder war gescheitert, weil die Schiedskommission des SPD-Unterbezirks Hannover dem Altkanzler nach eigener Aussage keinen Verstoß gegen die Parteiordnung nachweisen konnte. Weder eine Rüge noch ein Parteiausschluss sei gerechtfertigt, hieß es. Innerhalb der SPD regte sich Unmut über diese Entscheidung. Bundesgesundheitsminister Lauterbach rief Schröder auf, die SPD zu verlassen. Es sei schade, dass der Altkanzler nicht konsequent einfach austrete, schrieb Lauterbach bei Twitter. Wenn ihm die Freundschaft zu dem Schlächter Putin so wertvoll sei, habe er in der SPD keinen Platz mehr. – BR